Ein kleines Badezimmer mit 4–5 m² zu sanieren, klingt überschaubar – doch die Kosten überraschen viele Eigentümer in München. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, mit welchen realistischen Preisbereichen Sie rechnen sollten, wenn der Grundriss und die Leitungen unverändert bleiben.
Wir erläutern die typischen Kostenpositionen, geben ein konkretes Praxisbeispiel aus einer Stadtwohnung im Münchner Süden und zeigen, wo sich sparen lässt – und wo besser nicht.
Ausgangslage: Was meinen wir mit „kleinem Bad 4–5 m² ohne Leitungsänderung“?
Damit wir von denselben Voraussetzungen sprechen, definieren wir den Rahmen klar:
- Fläche: ca. 4–5 m² (typisches Bad in einer Münchner Stadtwohnung)
- Sanitärobjekte bleiben am gleichen Platz (WC, Waschbecken, Dusche oder Wanne)
- Keine Verlegung von Steigleitungen oder Entwässerungsschächten
- Vollständige Erneuerung von Fliesen, Sanitärobjekten, Armaturen und Silikonfugen
- Instandsetzung des Untergrundes inklusive Abdichtung im Nassbereich
Genau diese Art von Badsanierung ist in vielen Wohnungen in Solln, Sendling oder Schwabing der Standardfall – und bietet sich auch zeitlich gut an, wenn parallel etwa eine Wohnungsrenovierung geplant ist.
Typische Kostenbereiche für ein 4–5 m² Bad in München
Die Gesamtkosten hängen vor allem von drei Faktoren ab: Materialstandard, Zustand des Bestands und Qualitätsanspruch an die Ausführung. Zur Orientierung lassen sich in München (Stand 2025) grob folgende Preisbereiche ansetzen:
- Einfacher, aber solider Standard: ca. 9.000–12.000 € brutto
- Mittelklasse / „komfortabel alltagstauglich“: ca. 12.000–16.000 € brutto
- Gehobener Standard mit Designfliesen/Markenarmaturen: ca. 16.000–22.000 € brutto
Diese Spannen beziehen sich auf ein Bad mit 4–5 m² ohne Leitungsänderung und beinhalten sowohl Arbeitszeit als auch übliche Materialien. Sonderwünsche wie fugenlose Oberflächen (Mikrozement), Naturstein oder aufwendige Nischenbeleuchtung liegen deutlich darüber.
Aufschlüsselung der Kosten: Wo fließt Ihr Budget hin?
Damit Sie verstehen, wie sich die Badsanierungskosten zusammensetzen, haben wir die typischen Positionen für ein 4–5 m² Bad aufgegliedert. Die angegebenen Werte sind Erfahrungsbereiche aus Projekten im Großraum München:
1. Demontage, Entsorgung und Vorbereitung
- Abbruch von Fliesen an Wand und Boden, Ausbau alter Sanitärobjekte
- Staubschutz, Transport, Container/Entsorgungsgebühren
Kostenrahmen: ca. 1.000–1.800 €
Je nach Gebäude (Altbau mit dickem Putz vs. Neubau) und Zugänglichkeit (Aufzug, Hofzufahrt) kann dieser Posten variieren.
2. Installation und Sanitärarbeiten (ohne Leitungsänderung)
- Anschluss neuer Sanitärobjekte an bestehende Leitungen
- Erneuerung von Armaturen, Ablaufgarnituren, Siphons
- ggf. Austausch alter Absperrventile und Teilstücke der Leitungen im Bad
Kostenrahmen (Arbeitszeit + Kleinteile): ca. 1.800–3.000 €
Hier schlagen die hohen Stundensätze für Fachhandwerker in München spürbar zu Buche.
3. Elektrik und Beleuchtung
- Anpassung Steckdosen, Lichtschalter, Spiegelschrank-Anschluss
- ggf. zusätzliche Feuchtraumleuchten oder Spots
- Anpassung an aktuelle Normen (FI-Schutz, ausreichende Stromkreise)
Kostenrahmen: ca. 600–1.500 €
Mehrkosten entstehen zum Beispiel, wenn zusätzliche Spots in eine abgehängte Decke integriert werden.
4. Abdichtung, Putz- und Vorbereitungsarbeiten
- Spachtelarbeiten, Ausgleich des Untergrunds, Gefälleausbildung im Duschbereich
- Abdichtungssystem (z. B. Dichtbahn, Flüssigfolie, Dichtbänder)
Kostenrahmen (Material + Arbeit): ca. 900–1.800 €
Gerade in älteren Häusern im Münchner Süden ist der Untergrund oft uneben oder rissig – hier entscheidet die fachgerechte Vorbereitung über die Dauerhaftigkeit der neuen Fliesen.
5. Fliesenarbeiten an Wand und Boden
- Verlegung von Boden- und Wandfliesen inkl. Zuschnitte
- Verfugen, Silikonfugen, Sockelfliesen
Arbeitskosten: ca. 2.000–3.500 €
Fliesenmaterial: ca. 25–70 €/m² bei Feinsteinzeug im Bad (Hornbach, Bauhaus, OBI o.ä.)
Bei 4–5 m² Bodenfläche und ca. 20–30 m² Wandfläche liegen die reinen Fliesenkosten meist zwischen 1.000 und 2.000 € – je nach Format und Qualität.
6. Sanitärobjekte und Ausstattung
- WC (Stand- oder Wand-WC), Waschbecken, Armaturen
- Duschwanne oder bodengleiche Dusche mit Rinne, Duschabtrennung
- Heizkörper/Handtuchheizkörper, Spiegel oder Spiegelschrank
Materialkosten: grob 2.000–4.000 € bei Marken im mittleren Segment
Wer gezielt Angebote nutzt (z.B. Abverkauf von Serien in Baumärkten oder Online-Shops), kann bei gleichbleibender Qualität etwas sparen.
7. Malerarbeiten und Feinarbeiten
- Malerarbeiten im nicht gefliesten Bereich
- Kleinreparaturen, Acrylfugen, Silikon nacharbeiten
- Endreinigung, Funktionsprüfung
Kostenrahmen: ca. 400–900 €
Praxisbeispiel: 4,5 m² Bad in einer Wohnung in München-Solln
Um die Zahlen greifbar zu machen, ein Beispiel aus einem Projekt, wie wir es im Münchner Süden häufig ausführen.
Ausgangssituation: 4,5 m² Bad in einer Wohnung aus den 80er Jahren in Solln. Alte kleine Wandfliesen, vergilbte Decke, Duschwanne mit Vorhang, Stand-WC, einfaches Waschbecken. Leitungen technisch in Ordnung, Grundriss bleibt unverändert.
Gewünschter Standard: moderner, aber kein Luxus. Neue großformatige Feinsteinzeugfliesen (60x60 cm Boden, 30x60 cm Wand), bodengleiche Dusche mit Rinne, neues Wand-WC, Waschtischunterschrank mit Spiegelschrank, Handtuchheizkörper, LED-Spots in einer abgehängten Decke.
Kostenübersicht des Beispiels (gerundet)
- Demontage & Entsorgung: ca. 1.400 €
- Sanitärinstallation (ohne Leitungsänderung): ca. 2.400 €
- Elektrik & Beleuchtung: ca. 1.000 €
- Abdichtung & Putzarbeiten: ca. 1.200 €
- Fliesenarbeiten (Arbeitslohn): ca. 2.700 €
- Fliesenmaterial: ca. 1.600 €
- Sanitärobjekte & Armaturen: ca. 2.800 €
- Maler- & Feinarbeiten: ca. 600 €
Gesamtkosten: ca. 13.700 € brutto
Damit liegt dieses Beispiel im mittleren Bereich der oben genannten Spanne. Auf Leitungsänderungen wurde bewusst verzichtet, um Kosten und Bauzeit im Rahmen zu halten.
Wo können Sie bei der Badsanierung sparen – und wo nicht?
Als Fachbetrieb mit über 25 Jahren Erfahrung sehen wir immer wieder dieselben Muster: An manchen Stellen lohnt sich der Rotstift, an anderen führt „Sparen“ später zu teuren Nacharbeiten.
1. Sinnvolle Sparpotenziale
- Fliesenauswahl: statt Designerfliesen im Format 120x120 cm solide Serien aus dem mittleren Segment (z.B. von Bauhaus oder toom), die wir als Fachbetrieb trotzdem technisch sauber verarbeiten.
- Sanitärobjekte: gute Marken im mittleren Preisbereich statt High-End-Design; oft gibt es Rabattaktionen oder Auslaufserien.
- Eigenleistung bei leichten Tätigkeiten: z.B. Demontage von Möbeln, Ausräumen des Bads, kleinere Malerarbeiten im trockenen Bereich – sofern dies mit uns abgestimmt ist.
2. Bereiche, in denen Sie nicht sparen sollten
- Abdichtung und Untergrund: Hier entscheidet sich, ob Ihr Bad 5 oder 25 Jahre dicht bleibt. Fehler sind später kaum sichtbar, aber extrem teuer zu beheben.
- Installation und Elektrik: Arbeit durch qualifizierte Fachbetriebe ist Pflicht – aus Sicherheits- und Versicherungsgründen.
- Planung und Koordination: Eine gute Abstimmung der Gewerke spart Nerven, Zeit und am Ende oft auch Geld.
Wie sich Münchener Besonderheiten auf die Kosten auswirken
In und um München (z.B. Solln, Pullach, Grünwald) liegen die Handwerkerpreise aufgrund der hohen Nachfrage deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Hinzu kommen oft:
- erschwerte Logistik (Innenstadtlage, eingeschränkte Zufahrt, begrenzte Lagerflächen)
- strenge Hausordnungen und Ruhezeiten in WEGs
- Altbausituationen mit Überraschungen im Bestand
Wir berücksichtigen diese Faktoren bereits in unserer Angebotserstellung und sprechen offen an, wo Reserven sinnvoll sind.
Welche Reserve sollten Sie für Ihr Bad einplanen?
Selbst bei einem scheinbar klaren Projekt wie einem kleinen Bad können im Bestand Überraschungen auftreten: z.B. marode Estriche, nicht normgerechte alte Leitungen oder verdeckte Feuchteschäden.
- Empfehlung: Planen Sie zusätzlich ca. 10–15 % als Sicherheitsreserve auf das Angebot ein.
- Bei sehr alten Gebäuden (z.B. Vorkriegsbauten in der Innenstadt) kann auch eine Reserve von bis zu 20 % sinnvoll sein.
Im Rahmen unseres Angebots weisen wir Sie darauf hin, wo wir erhöhte Risiken sehen und wie wir im Fall der Fälle transparent mit Nachträgen umgehen.
Wann sich die Sanierung eines kleinen Bads besonders lohnt
Gerade in München wirkt ein neues Bad stark wertsteigernd – sowohl für Eigennutzer als auch für Kapitalanleger. Besonders sinnvoll ist eine Badsanierung, wenn:
- Sie die Wohnung frisch gekauft haben und ohnehin nicht oder nur teilweise bewohnt ist
- die Heizung oder Fenster modernisiert werden und Sie das „Baustellenfenster“ nutzen möchten
- Sie das Bad barriereärmer gestalten wollen (z.B. bodengleiche Dusche statt alter Wanne)
- Ihre Bank im Rahmen der Finanzierung Modernisierungskosten mit abbildet
Viele Banken bewerten eine fachgerecht sanierte Nasszelle positiv; teilweise lassen sich Modernisierungskosten in die Immobilienfinanzierung integrieren.
FAQ – Häufige Fragen
Wie lange dauert die Sanierung eines 4–5 m² Badezimmers?
In der Praxis sollten Sie bei einem kleinen Bad ohne Leitungsänderung mit ca. 2–3 Wochen Bauzeit rechnen. Dabei spielen Trocknungszeiten (Estrich, Abdichtung, Fliesenkleber) eine große Rolle. Wenn mehrere Gewerke sauber koordiniert werden, lässt sich die Dauer oft optimieren, ohne bei der Qualität Abstriche zu machen.
Wie viel kostet eine Badsanierung pro Quadratmeter in München?
Auf die Fläche heruntergebrochen liegen Sie bei einem 4–5 m² Bad ohne Leitungsänderung meist zwischen ca. 2.500 und 3.500 € pro m². Die Quadratmeterbetrachtung ist aber nur eine grobe Orientierung, da feste Kosten (Anfahrt, Demontage, Planung) unabhängig von der Größe anfallen.
Kann ich Material selbst im Baumarkt kaufen, um Kosten zu sparen?
Grundsätzlich ja – viele Kunden kaufen Fliesen oder Sanitärobjekte in Märkten wie OBI, Hornbach oder Bauhaus, teils mit Kundenkarten-Rabatten. Wichtig ist, dass die Produkte technisch zueinander passen (z.B. Duschrinne, Abdichtungssystem, Fliesenkleber). Wir beraten Sie gerne dazu und sagen Ihnen, welche Mindestqualitäten sinnvoll sind.
Muss ich das komplette Bad sanieren oder geht es auch teilweise?
Teilmaßnahmen (z.B. nur neue Sanitärobjekte oder nur neue Fliesen) sind möglich, aber nicht immer wirtschaftlich. Häufig ist der Mehrpreis für eine Komplettsanierung im Verhältnis gering, wenn ohnehin abgedichtet und der Untergrund bearbeitet werden muss. Wir prüfen mit Ihnen, welche Variante sich in Ihrem konkreten Fall rechnet.
Bieten Sie Festpreis-Angebote für kleine Bäder an?
Für klar definierte Standards und wenn der Bestand gut einschätzbar ist, können wir mit Pauschalpreisen arbeiten. Voraussetzung ist meist eine Vor-Ort-Besichtigung oder ausführliche Unterlagen (Fotos, Grundriss). Unklare Risiken (z.B. verdeckte Feuchteschäden) klammern wir transparent aus oder versehen sie mit klaren Wenn-Dann-Regelungen.
Wie kann ich die Kosten vor dem Wohnungskauf einschätzen?
Wenn Sie eine Wohnung in München oder Umgebung kaufen möchten, unterstützen wir Sie mit einem Renovierungskosten-Check. Anhand von Exposé, Grundriss und Fotos erhalten Sie eine realistische Einschätzung, welche Kosten für ein neues Bad und weitere Maßnahmen zu erwarten sind.
Fazit und nächster Schritt
Die Sanierung eines kleinen Badezimmers mit 4–5 m² in München kostet in der Regel deutlich mehr, als viele Inserate oder „Richtwerte“ im Internet suggerieren. Mit realistischen 9.000–16.000 € für einen soliden bis komfortablen Standard sind Sie meist gut aufgestellt – vorausgesetzt, Planung, Abdichtung und Ausführung stimmen.
Wenn Sie eine genaue Einschätzung für Ihr Bad wünschen, unterstützen wir Sie gerne. Schicken Sie uns Grundriss, Fotos und Ihre Wünsche oder nutzen Sie unseren Renovierungskosten-Check vor dem Immobilienkauf. Wir melden uns mit einer ehrlichen, nachvollziehbaren Kostenschätzung für Ihr Projekt im Raum München.